Heute bin ich mal wieder in Stolpe unterwegs. Mein Weg führt mich zu einem Bauwerk, welches der Geschichte des Schlosses in nichts nachsteht und ebenso signifikant zum Erscheinungsbild von Stolpe beiträgt. Die Kirche.
Irgendwie wirkt die Kirche auf mich etwas zurückhaltend, denn sie tritt nicht so vordergründig in Erscheinung. Das mag daran liegen, dass sie sich hinter hochgewachsenen Bäumen verbirgt. Vielleicht sind es auch die dunkel wirkenden Backsteine, die zwar für Norddeutschland typisch sind, aber im "Wahrnehmungswettbewerb" mit dem hellen Schloss Stolpe ein echter Nachteil sein können. Ich denke gerade darüber nach, dass die Kirche sicher so viele Geschichten erzählen könnte, wie das Schloss. Jedenfalls findet sie ebenfalls im 13. Jh. erstmals Erwähnung. Die Kirche teilt das Schicksal vieler anderer Kirchen. Sie wurde durch einen Blitzschlag zerstört. Wer auf Usedom mal ein richtiges Landgewitter erlebt hat, kann sich vorstellen, mit welcher Wucht die Blitze einschlagen können. Die Zerstörung war so stark, dass 1871 eine neue Kirche errichtet wurde. Soweit bekannt ist, haben vor allem Handwerker aus Stolpe und den Nachbargemeinden am Bau der Kirche mitgewirkt. Entstanden ist ein neugotischer Backsteinbau. Ob die Feldsteine des Sockelfundamentes bereits die alte Kirche getragen haben, konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen. Möglich ist es. Im Jahr 1863 übernahm die Gemeinde die Orgel von der Kirche zu Krummin.
Seit man im Schloss Stolpe die standesamtliche Trauung vollziehen kann, hat die Anzahl der Eheschließungen in dem kleinen Ort deutlich erhöht. Mit der evangelischen Kirche in Stolpe ist auch eine kirchliche Trauung möglich. Das Restaurant Remise ist als Gastgeber für schöne Hochzeitsfeiern bereits über die Insel bekannt. Eine Besichtigung der Kirche in Stolpe auf Usedom ist in jedem Fall zu empfehlen.
Yorumlar